Talkrunde bei der Niederdeutschen Bühne: Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur tauschen sich aus…

IM GESPRÄCH: MODERATOR CARSTEN KOCK (links) UND FLENSBURGS OBERBÜRGERMEISTER DR. FABIAN GEYER. IM HINTERGRUND AM TISCH SITZEN DIERK SCHMÄSCHKE, PRÄSIDENT DER SG FLENSBURG-HANDEWITT, UND UTE LEMM, GENERALINTENDANTIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN DES LANDESTHEATERS | Foto: SEBASTIAN IWERSEN

Flensburger Tageblatt vom 11. Februar 2023 – von Ulrich Schröder

Was ist Flensburg für Sie? Das wollte Moderator Carsten Kock am Ende der Talkrunde „Sport und Kultur trifft Wirtschaft und Politik“ in den Räumen der Niederdeutschen Bühne von seinen Gästen wissen. „Mehr als einer alleine“, antwortete Stadtrat Stephan Kleinschmidt und Jacob Grünig, Geschäftsführer der Flensburger Filmproduktionsfirma Von Dorsch, sagte: „Eine Stadt, die mutig vorangeht.“ „Bunt“, „talentiert“, „vielfältig“ und „schön“ waren weitere Antworten. Etwas trocken fiel die Replik von Fabian Geyer aus: „Die Stadt, in der ich Oberbürgermeister bin.“ Eingeladen zur Runde hatten die Niederdeutsche Bühne und die Unternehmensgruppe AZF, die eine Kooperation unterhalten.

Rausgehen und vernetzen

Netzwerke schaffen, über den Tellerrand hinausblicken, sich Partner suchen – der rote Faden des Abends. „Rausgehen und vernetzen“, brachte es Ute Lemm, die Generalintendantin des Landestheaters, auf den Punkt.
Carsten Kock moderierte die vier Themenblöcke Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft. Dazu holte er sich jeweils einen Gast und einen so genannten „Best Practicer“ (übersetzt etwa: einer, der ein Erfolgsmodell oder eine Erfolgsmethode vertritt) auf die Bühne.
In den kurzen Pausen unterhielt Poetry-Slammerin Mona Harry, die für ihren Wunsch („Ich würde mir mehr Frauen auf der Bühne und im Publikum wünschen“) viel Applaus bekam. Fabian Geyer übernahm den Politik- und auch den Wirtschafts-Part, hier vertrat er den erkrankten Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen. Für die Kultur sprach Ute Lemm, für den Sport Dierk Schmäschke, Präsident und Ex-Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt.
Besonders interessant wurde es, wenn die „Best Practicer“ ins Geschehen eingriffen. Ute Lemm traf auf Sören Bockhardt, den Schulleiter der Comenius-Schule, die vor kurzem den mit 3000 Euro dotierten Kulturpreis gewonnen hatte. Ute Lemm lobte den „frischen und unverstellten Blick“ der Schüler. „Kultur ist bestes menschliches Miteinander“, stellte sie fest.

So funktioniert Ehrenamt

Im Sport-Block traf Dierk Schmäschke auf Jan Dreier, den engagierten Vorsitzenden und Trainer des Leichtathletik-Klubs (LK) Weiche. Dreier – wie viele andere Vereinsvertreterinnen und Vertreter – hat mit dem maroden Zustand der Flensburger Sportanlagen zu kämpfen, verzichtete aber darauf, ins Detail zu gehen. „Wie funktioniert Ehrenamt?“, wollte Carsten Kock wissen. Dreier antwortete: „Die soziale Komponente, das ist das A und O. Als Vorbild vorneweg gehen, dann bekommt man viel zurück.“ Ein Vorgehen, das auch außerhalb des Sports funktioniert.
„Was können wir in Flensburg von anderen Disziplinen lernen, wo sind Kooperationen denkbar, und was kann uns gegenseitig inspirieren?“, hatten die Veranstalter in ihrer Einladung formuliert. Dazu bot der abendliche Gedankenaustausch vielleicht keine schnellen Lösungen, lieferte aber Anregungen.
Sich austauschen, miteinander reden, Netzwerke aufbauen – das beherzigten die Talk-Gäste auch beim anschließenden Smalltalk mit den zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur.

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